Per Anders is a fantastically wry, shy and sly debut by two guys who, to German listeners at least, are everything but debutantes - ?what with them playing in two of the better known German Indie Bands of the past years: Tele, a band beloved by indie music freaks and journalists alike ??- that would be J?rg Holdinghausen, who in Tele plays bass and now plays everything but drums. ?And Wir sind Helden, a band that outgrew their indie status quite fast and became, well, kind of big without ever really meaning to - ?that?s Pola Roy...
With the persona of Per Anders they have created a person outside of themselves, a weird, beardy, remote outsider ?- and a captivating storyteller, telling fabulously folky and psychedelic tales of the Berlin woods - yes, those really do exist. Stories of cold winter days, foggy clearings, and maybe even the occasional wild Berlin boar crossing his path. Those too do exist, mind you.
And yes, there might have been some taking of mushrooms.
But only by Per Anders.
Not by Pola or J?rg (please pronounce "Yorke")
I vouch for that.
Enjoy!
German:
Wer ist Per Anders?
Ger?chtehalber ist Per Anders ein zweik?pfiges Wesen. Eine mythische Kreatur also, die (was erstaunen mag) sowohl dem eher unb?rtigen J?rg Holdinghausen ?Bassist der Band Tele ?hneln soll, als auch dem ?beraus b?rtigen Pola Roy, Schlagzeuger der Band Wir sind Helden. Und ja, das k?nnte doch auch beinahe Sinn ergeben, sind doch diese beiden seid vielen Jahren eng befreundet ? und hat doch eben jener J?rg gerade eben erst auf der Platte von eben jenen Helden Bass gespielt.
Am Ende ist aber alle Spekulation m??ig. Denn in Wirklichkeit ist Per Anders wer anders.
Per Anders, ich kann es nicht anders sagen, ist ein Waldschrat. Ein schroffer, melancholischer, einsiedlerischer Typ, der gro?e Teile seines Lebens damit zubringt, in den nebelverhangenen W?ldern von, ja wirklich, K?penick herumzustapfen. Und wenn ich ihm bei aller Schroffheit ein romantisches Herz unterstelle, dann ist das wohl am ehesten meiner eigenen romantischen Veranlagung zu zu schreiben. Ich hab?s ja mit den wortkargen Typen.
Und sooft ich Per Anders am Waldrand besucht habe, kann ich doch nicht behaupten, ihn wirklich kennen gelernt zu haben. Wenn wir zusammen waren, dann haben wir gesungen. Und ich habe ihm nie wirklich viele Fragen gestellt ? nach seinen Ausfl?gen in die W?lder, seinen langen Wanderungen, von denen er oft tagelang nicht zur?ckkam. Was ich wei?, ist das: wenn er dann wieder aufgetaucht ist, dann hat er sich in seine ofengeheizte kleine 60er Jahre Siedlungs ?Wohnung eingeschlossen, und Songs geschrieben. Und diese Songs tragen all den Nebel dieser W?lder in sich, sie haben Raureif im Bart und weite Lichtungen im Herzen. Und manchmal kann man, wenn man genau hinh?rt, auch eine Wildsau h?ren, eine gesengte, die durch eben jene Lichtungen prescht, dann kann einem ganz anders werden. Und man fragt sich, was er da wohl gemacht hat, der Herr Per. Schilfh?tten gebaut, wahrscheinlich. Elfen getroffen. Vielleicht auch Pilze gesammelt.
Mir ist es am Ende des Tages egal ? so lange ich sowohl Mann als auch Freund heil wiederhabe. Und wenn wir ? Pola, J?rg und ich ? zusammen in J?rgs K?che sitzen, in K?penick, dann erinnert dort kaum etwas an Per. Au?er vielleicht, ab und zu, eine Wildsau. Im Augenwinkel. Und die wundersch?ne Platte mit zarten, dunklen, winterigen Liedern, die im Hintergrund l?uft.
Judith Holofernes