Die f?nf Musiker teilen das Schicksal vieler Amateure: ambitionierte Projekte, mit denen es man selbstverst?ndlich ?beinahe geschafft? h?tte, l?sen sich irgendwann auf, ohne dass man - au?er in Momenten hemmungsloser Verkl?rung der Vergangenheit - die Grenzen des Konjunktivs jemals ?berschritten h?tte. Statt aber von nun an dem Lebensabend entgegenzuschlittern w?hrend man bei jeder unpassenden Gelegenheit davon erz?hlt, dass man mal ?ganz nah dran? war, haben es die F?nf offenbar immer noch nicht begriffen und schufen Anno 2002 aus den Tr?mmern der Bands
LAST TURION und GRAYMALKIN das n?chste ambitionierte Projekt: EVEN HORSES.
Mit solcher musikalischer Erblast war es fr?h klar, wohin die Pferde galoppieren sollen: Prog-Rock soll es schon irgendwie sein - aber dem in der Szene herrschenden Diktat, das unter anderem vorschreibt, abweichlerische Musiker gerne schon einmal mittels Fragen wie ?Was ist ECHTER Prog-Rock??
(mit inquisitorischem Blick vorzutragen...) zu l?utern, wollte man sich nicht unterwerfen.
So wird man bei EVEN HORSES die im Prog-Rock zuweilen anzutreffende Verbissenheit vergeblich suchen. Keiner der Musiker hat seine Kindheit im verschlossenen W?schekorb verbringen m?ssen, noch ist einem jemals ein Einhorn vorgestellt worden. Auch hat Gott noch keinen der F?nf beim Joggen mit seinen (vermutlich) zw?lf Geboten zur Musik aus dem Rhythmus gebracht. ( Fairerweise sollte man anmerken, dass dies damit zusammen h?ngen k?nnte, dass EVEN HORSES statt zu joggen lieber in muffigen Keller?umen abh?ngen, ungesunde Nahrung zu sich nehmen und merkw?rdig arrangierte Songs zusammenschustern).
Statt hinter jeder unerwarteten Wendung eines Songs eine bedeutungsschwangere Metapher zu suchen, sollte der Zuh?rer sich eher vorstellen, welchen Spa? es EVEN HORSES bereitet hat den Verdacht auf den offenbar nicht richtig funktionierenden CD-Player zu lenken (??wieso springt das ?$%&# - Ding denn in den n?chsten Song!????)?
In diesem Sinne: Ernst raus ? CD rein